Rally Valle Varaita 2007 abgebrochen

16.9.2007
Nach einem Unfall in SP3, bei dem ein Zuschauer ums Leben kam, wurde das Rallye im Piemont abgebrochen. Ob und in welcher Form dieser Lauf nach nur 27 absolvierten SP-Kilometern für die Schweizer Rallyemeisterschaft zählen wird, entscheidet die Nationale Sportkommission (NSK) am 26. September.

ds - Nach ersten Informationen hatte sich einer der zahlreich aufmarschierten Zuschauer entgegen wiederholter Anweisungen der Streckenposten auf eine Mauer in einer Gefahrenzone auf der SP 3 "Brondello" gestellt. Prompt krachte ein Ford Focus WRC einer italienischen Equipe in diese Mauer, der 60-jährige Zuschauer stürzte und verletzte sich dabei tödlich. Die Rallyeorganisatoren, konfrontiert mit den in Italien unmittelbar anlaufenden polizeilichen und haftungsrechtlichen Untersuchungen, brachen infolge das Rallye ab.

Trotz der freudlosen Umstände und unserem Mitgefühl für die Betroffenen des Unglücks wollen wir die Konsequenzen für die Schweizer Meisterschaft aufzeigen.
Die NSK hat am 26. September 2007 nun zu entscheiden, in welcher Form das Rally Valle Varaita für die Schweizer Rallyemeisterschaft (SRM) gewertet wird. Aufgrund der nur gut 20% absolvierten SP-Kilometern kann man grundsätzlich von zwei möglichen Varianten ausgehen.

• Variante 1: Das Rallye wird als nicht durchgeführt betrachtet. Damit verringert sich die Anzahl der Läufe zur SRM auf 5, wobei die 4 besten Resultate zur Meisterschaft zählen (1 Streichresultat). Diese Variante scheint die wahrscheinlichste, wenn man berücksichtigt, dass die meisten Schweizer Equipen effektiv nur gerade 2 kürzere Sonderprüfungen absolviert hatten und daher eine Wertung aus sportlicher Sicht doch recht zweifelhaft wäre.
   
• Variante 2: Für das Rally Valle Varaita werden reduzierte Punkte aufgrund des Klassements nach SP3 vergeben. Ob dann halbe Punkte eines normalen Rallyelaufs oder die tiefer angesetzten Punkte des Rallyesprint-Reglements angewendet würden, ist kaum von Bedeutung. Mit dieser Variante würde die SRM nach wie vor 6 Rallyes umfassen, wobei die 5 besten Resultate gewertet würden (1 Streichresultat). Bei Abbruch des Rallyes führte übrigens Burri knapp vor Hotz, Ballinari, Galli, Sieber, Cremona und Heintz.

Es bleiben 6 Titelanwärter!

Unabhängig vom Entscheid der NSK werden beim letzten Lauf der SRM, am Rallye du Valais, noch 6 Equipen Chancen auf den Titel haben.
Hotz/Ravasi und Ballinari/Pianca haben mit Abstand die beste Ausgangslage und können die Entscheidung am Valais aus eigener Kraft herbeiführen.

Nur aufgrund eines Ausfall oder eines ganz schlechten Resultats beider Top-Favoriten könnten sich gleich 4 weitere Equipen Chancen auf den Titel ausrechnen: Heintz/Scherrer, Sieber/Weber, Galli/Brusadelli und Burri/Gordon. Falls die NSK für das Valle Varaita Punkte vergeben würde, hätten Heintz/Scherrer die besten Aussenseiterchancen, ansonsten wären Sieber/Weber erste Verfolger von Hotz und Ballinari.