Zelebrierung eines Rallyes
2.7.2009 / 14.7.2009
Wenn auch im Tessin zurzeit nur auf Militärgelände ein Rallye ausgetragen werden darf, so hat doch Organisator Max Beltrami dafür gesorgt, dass auch Zuschauer und Touristen in Lugano auf Ihre Kosten kamen. Start und Ziel an der Seepromenade und Parc Ferme mit Apero vor dem Kasino erregten für Aufsehen und die Siegerehrung im Lido vollendete die Show.
sob – Zu Beginn stand die bange Frage, wo und wann das Gewitter herunter prasseln wird: Slick- oder Regenpneus? Nun im Servicepark entschieden sich fast alle für die Trockenvariante, was sich als richtig erwies, nur für die Betreuer, die sogar mit Hagel eingedeckt wurden, war Regenschutz und Wasserschieber angesagt. Die erste Bestzeit stellte der Italiener Botta in einem Peugeot 206 WRC auf, nur um auf der Überführung zur WP 2 mit Getriebeschaden auszufallen. Die zweite Bestzeit holte sich Ivan Cominelli mit einem Skoda Fabia S2000, dessen Miete er sich zum 40. Geburtstag schenkte und bei diesem Auto handelte es sich um kein geringeres, als jenes das am WRC-Lauf in Griechenland auf Platz 8 fuhr. Vor dem Übernachten zeichnete sich schon ab, dass es ein enges Rennen werden würde, bei dem viele verschiedene Motivationen zum tragen kommen werden.
Beim Restart stellte Von Dach auf dem kurzen Rundkurs eine Bestzeit auf und zeigte sein jugendliches Potential. Danach setzte Hotz mit seiner Klasse ein erstes Zeichen und wiederholte das auch auf der folgenden Prüfung. Cominelli zeigte Kontinuität und erzielte mit seinem Topauto nochmals eine Bestzeit. Zuletzt sicherte Hotz seinen Sieg von der Spitze aus, mit dem Bestwert auf WP 7 ab.
Vor der letzten WP lag Gonon mit einem unterlegenen Gruppe-N-Auto mit 1,7 Sekunden auf dem dritten Gesamtplatz und überholte Cominelli noch um 0,5 Sekunden. Überhaupt, mit weniger als 10 Sekunden zwischen den ersten 11 der letzten Spez, konnte man erkennen, wie eng es während des gesamten Rallies zu- und herging. Ivan Ballinari der ebenfalls einen Skoda Fabia S2000 zur Verfügung hatte, konnte dreimal die zweitbeste WP-Zeit erzielen, musste sich jedoch im Ziel mit dem 4. Gesamtrang begnügen. Herve Von Dach der auf einem Rundkurs behindert wurde, überholte am Schluss wenigstens noch Galli, der bester Super 1600er Pilot wurde. Olivier Burri, wiedereinmal im Ziel, verlor mit seinem Punto trotz Pneumarkenwechsel über acht Sekunden auf den schwächeren Clio von Galli. Auch sein Sohn Michael Burri erhielt in seiner Klasse mehr Punkte als sein Vater. Von seinem Mittelhandbruch erholt zeigte sich Dada Sieber und gewann souverän die Clio R3 Trophy. Ein Gastspiel gab auch Piero Marchesi in einem Clio RS im Rallyepokal, dessen Wertung er gewann. Pech hatte der Belgier Radoux, dem der Turboschlauch abging, was er mit Ersatz im Auto reparieren konnte, doch danach sprang auch noch ein Riemen ab, was alles zusammen über 11 Minuten Reparaturzeit in der Kasernen-WP beanspruchte.
Das Feld von hinten aufgeräumt haben die TRT-Mitglieder Uccio Finkbohner und Marc Pribram in Ihrem einzigartigen Suzuki Baleno Gruppe A1. Den anfänglich in der gleichen Klasse gemeldeten Peugeot, verwiesen sie auch so in die Schranken und auf den wenigen Bergab Passagen liessen sie es ordentlich fliegen. Mit Ihrem Klassensieg und dem Start unter TRT-Bewerberlizenz übernahmen sie die Führung in der TRT-Trophy.
Ein weiteres Mal wurde am Infopoint des Team Rallye-Top nicht nur der Durst gelöscht, sondern auch verköstigt und mit Informationen zur Wettervorhersage- und Resultatefront versorgt.
>> Schlussklassement Rally Ronde del Ticino 2009