Vorschau Rally 111 Minuti - 16./17. Juli 2005

10.7.2005 / 13.7.2005
Gillet spielt mit dem Feuer! Der Meisterschaftsleader schont sein Budget und verzichtet auf das '111', bei dem aufgrund der kurzen Streckenlänge nicht die vollen SM-Punkte vergeben werden.
Klarer Favorit ist damit der Tessiner Antonio Galli im Peugeot 206 S1600. In der Gruppe N kommt es erneut zum Duell zwischen Schweizermeister Heintz und Rallye-Pokal-Sieger Cremona. Im Peugeot-Cup ist der Zürcher Peter dank guten Streckenkenntnissen leicht zu favorisieren.

ds - Nach drei Siegen in Serie pausiert Olivier Gillet. Der Waadtländer wird trotz Absenz die SM-Zwischenwertung auch nach diesem Lauf anführen, sind doch in Norditalien für den Sieger nur 25 Punkte (statt 35) zu holen. Der Grund liegt bei den nur 80 Sonderprüfungs-Kilometer - das 111 Minuti wird folglich als 'Ronde' und nicht als vollwertiges Rallye gewertet.

Trotzdem spielt Gillet mit seinen Titelchancen! Wer um die Meisterschaft mitfährt, darf sich nicht freiwillig Streichresultate aufbürden, sondern sollte diese für 'Unvorhergesehenes' aufsparen. Gerade Olivier Gillet hat ja im vergangenen Jahr eindrücklich erlebt, was in einer Saison alles schief laufen kann.

Wenn das Team Gillet/Helfer Budgetgründe für den Verzicht angeben, gleichzeitig aber für das Rally Ticino einen Start mit dem teureren Clio Super 1600 planen, dann bleiben Fragen bezüglich Prioritäten offen. 

Mit seinem Startverzicht in Norditalien verkauft Gillet auf jeden Fall einen Teil seiner ausgezeichneten Ausgangslage an die Göttin Fortuna. Kann sein, dass dieser Poker aufgeht, ... wenn ihm Fortuna weiterhin beisteht. Ende Oktober werden wir es wissen.

Galli mit italienischer Super-1600er-Konkurrenz

Antonio Galli wird sich mit drei Clio-S1600-Piloten messen können. Vor allem der Vergleich mit den schnellen Einheimischen Saglio und Pastore ist interessant. Galli wird wahrscheinlich nicht nur einen Sieg in der Schweizer Wertung anvisieren, sondern auch diesen beiden italienischen Piloten als Herausforderer um den Klassen- oder gar den Gesamtsieg gegenüber treten.

Gruppe N - Schweizer nur Aussenseiter

Die Schweizer Gruppe-N-Topfahrer treten zum erstenmal seit langem nicht als Favoriten um den Gruppen-Sieg an. Mit Cavigiolo, Longhi, Dissegna (alle Subaru STI) und Rendina (Mitsu Evo 8) sind auf italienischer Seite bekannte Stars am Start, deren Pace schwer zu halten sein wird. Patrick Heintz (Subaru) und Devis Cremona (Mitsubishi) werden sich auf den Kampf um SM-Punkte konzentrieren müssen. Wenn sie mit den schnellsten Italienern mithalten könnten, wäre das ein grosse und schöne Überraschung.

Peugeot-Cup - Peter, Noirat oder ...?

Marcel Peter kennt die Sonderprüfungen am 111 Minuti und hat früher auf den italienischen Strässchen schon einige unglaubliche Husarenritte hingelegt. Insofern ist er gegenüber seinem Hauptkonkurrenten Philippe Noirat zu favorisieren, auch weil sich Jurassier auf dem speziellen italienischen Terrain immer schon schwer getan hatten.

Ob Piero Marchesi, Michael Häring oder Rodolpho Esposito ein Wort um den Sieg im Cup mitreden können, ist abzuwarten. Für die Nachwuchsfahrer Marchesi und Häring wäre ein erster Durchbruch oder mindestens eine Annäherung zur Spitze bald einmal fällig.

Im Peugeot-Cup werden übrigens volle Punkte vergeben, ungeachtet der reduzierten SM-Punkteverteilung.

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