Bericht 9. Rally Internazionale del Ticino
7.9.2005 / 26.9.2005
Es war schön anzuschauen, dass ein Rallye wieder einmal richtig zelebriert wurde und die Piazza Grande als Schauplatz der Veranstaltung diente. Leider musste man dafür sportlich Abstriche hinnehmen. Viele Unfälle und daraus resultierende Unterbrechungen machten das Rallye zu einer Geduldsprobe.
sob - Viele der Teilnehmer stammen aus der näheren Umgebung und fahren nur einmal im Jahr dieses Rallye und wollen dann Ihren Freunden zeigen was sie können. Dabei gehen dann manche übermotiviert ans Werk und fahren trotz Streckenkenntnis über dem Limit. So mussten die WP 2 - 4 aus Sicherheitsgründen für die meisten Fahrer neutralisiert werden und es wurde Ihnen eine der drei schlechtesten gefahrenen Zeiten zugeordnet. Die WP Lavizzara konnte bergab von allen nur neutralisiert in Angriff genommen werden, weil die Bergungsarbeiten eines verunfallten Teams beim hinauffahren so lange dauerten, dass die Rettungsfachkräfte nicht zur Zeit wieder an Ihre Einsatzorte gelangen konnten. Ausser das eine Beifahrerin 24 Stunden zur Kontrolle im Spital bleiben musste, sind keine gravierenden Verletzungen bekannt geworden.
Sportlich ist zu vermelden, dass die Italienischen WRC – Fahrer den Sieg unter sich ausmachten und der Peugeot 206 mit Fontana/Casazza den 3 folgenden Toyota Corolla mindestens 58 Sekunden abnahm. Bei den Schweizern fuhren Cremona/Genovesi mit dem Gruppe N Mitsubishi einen Start/Ziel Sieg ein, 15,5 Sek. vor dem letztjährigen Peugeot Cupsieger Ballinari/Pagani und den Meisterschaftsleadern Gillet/Helfer. Die amtierenden Meister Heintz/Scherrer mussten nach 16 Rallies Ihren ersten defekt hinnehmen, umso bitterer als dies vor der letzten WP, an vierter Stelle liegend geschah. Der Subaru stellte nur noch den 2. Gang zur Verfügung und obwohl so noch das Ziel erreichbar gewesen wäre, entschied sich Heintz Fairerweise, die Prüfung nicht als fahrende Schikane zu absolvieren.
Im Peugeot Cup lieferten sich Peter/Heinzer einen spannenden Kampf gegen Marchesi/Geranio, den die Zürcher Oberländer auf der letzten Prüfung für sich entschieden. Dabei hätte auch eine Zielankunft gereicht um den Gesamtsieg der Ausgabe 2006 zu erringen.
Das Ehepaar Marti hatte Pech und fiel bei einsetzendem Regen einem Aquaplaning zum Opfer. Glück hatten Sie dann, nicht von nachfolgenden Opfern überfahren zu werden.
Von den 109 gestarteten Equipen konnten nur 24 die kompletten 106 WP – Kilometer im Renntempo befahren, weshalb zum Teil der Wettbewerb verfälscht wurde. Als Beispiel erwähnt, hatte der Schweizer Prioritätsfahrer Antonio Galli mit seinem Gruppe N 2000ccm Peugeot 206 RC fast vier Minuten Vorsprung auf den zweiten seiner meistvertretenen Klasse. Mit 76 klassierten Equipen erreichten im Süden eigentlich viele Teams das Ziel, das kam aber nur auf Grund an Mangel von Rennkilometer zu Stande. Bei all dem Ungemach, bleibt trotzdem zu Hoffen, dass auch nächstes Jahr im Tessin gefahren werden kann. Denn auch hier wird es immer schwieriger, Bewilligungen für Wertungsprüfungen zu bekommen und die Grünen werden auch nicht weniger.