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Stiller Sieg nach Rallyeabbruch

27.4.2004
Ein sich anbahnendes, spannendes Finale um den Gesamtsieg blieb Theorie. Das Critérium Jurassien wurde am Samstag Mittag nach einem schweren Unfall, bei dem der einheimische Pilot Sébastien Buehlmann sein Leben verlor, abgebrochen.

Das Klassement zu diesem Zeitpunkt wurde als offizielles Schlussklassement gewertet: Mit Daniel Sieber / Michael Fitze im Peugeot 206 Super 1600 an der Spitze. Der erste Gesamtsieg für die Zürcher Equipe war in der momentanen Betroffenheit nebensächlich, kann aber wichtig werden im Kampf um die Meisterschaft.

Führung bei Regen und Nebel

Der Prolog am Freitagabend mit 3 Sonderprüfungen bei Jura-typischen Aprilwetter-Kapriolen forderte bereits viel Fingerspitzengefühl. Sieber/Fitze markierten auf der ersten Sonderprüfung bei Regen und Nebel eine Bestzeit, verloren aber auf dem 30 km lagen Klassiker Courtemautruy-St.Ursanne-Les Enfers wieder Zeit. Sieber: "Die von uns gewählten Pirelli-Reifen hatten jeweils sofort viel Grip. Ideal für die kürzeren Prüfungen. Auf der SP 2 überhitzten sie aber nach etwa der Hälfte der Distanz, so dass das Auto auf der regennassen Strasse kaum zu kontrollieren war. Ich musste einfach massiv Gas wegnehmen, um nichts zu riskieren." Nun, die Mitfavoriten kamen bei den schwierigen Verhältnissen nicht ohne ähnliche Probleme durch, so dass Sieber/Fitze am Schluss des Prologs vor den Mitsubishi-Equipen Gillet/Helfer und Galfetti/Genovesi in Front lagen.

Gillet wieder out

Nach der ersten SP am Samstagmorgen - die Strecken waren bei frühlingshaften Bedingungen bereits wieder am abtrocknen - war die Führung schon wieder weg. Am frisch aufgebauten, kurz vor dem Rallye fertig gestellten Peugeot löste sich eine Schraube in der Umlenkung des Schalthebels und Sieber/Fitze mussten die Hälfte der Prüfung im 4. Gang absolvieren. Bis zur folgenden SP und dem danach folgenden Assistenzpark konnte der Schaden zwar notdürftig durch die Equipe behoben werden, der Rückfall auf Rang 3 war aber nicht zu vermeiden. Olivier Gillet lag nun rund eine halbe Minute vorne und - Analogie zum Rallye Pays du Gier - fiel mit technischem Defekt aus. Diesmal war es aber nicht der Turbo, sondern ein kapitaler Bremsdefekt. Glück im Unglück für den Vaudois, dass dies nicht auf einem der zahlreichen Hochgeschwindigkeits-Abschnitten passierte.

Sieg mit 0 Sekunden Vorsprung

Nun waren Vize-Meister Galfetti/Genovesi im Mitsu Evo 7, die merklich schneller unterwegs waren als Heintz/Scherrer im Subaru STI, wenige Sekunden vor der Zürcher Peugeot-Equipe. Auf der letzten Prüfung vor der Mittagspause machten Sieber/Fitze den Rückstand wieder exakt wett: Nach über einer Stunde Fahrzeit lagen beide Equipen zeitgleich an der Spitze. Zu einem Finale 'à la Peugeot-Cup' kams nicht mehr. Nach dem Abbruch des Rallyes in der Mittagspause durch den tragischen Unfall wurden Daniel Sieber / Michael Fitze als Sieger erklärt. Die erste Sonderprüfungszeit gibt bei Zeitgleichheit den Ausschlag. So sagt es das FIA-Reglement. Es war dies der erste Gesamtsieg für Daniel Sieber und Michael Fitze, der erste Gesamtsieg eines 206 Super 1600 für Autosport Italia, der erste Sieg eines Peugeots in der Schweizer Rallyemeisterschaft seit 5 Jahren: Statistische Unwichtigkeiten unter den gegebenen Umständen...

(Text: Daniel Sieber)

 


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