Chris Marti am Rallye Phyn-Eisenwurzen
18.5.2004
Chris mit Beifahrer Fred Winklhofer war am Wochenende vom 7./8. Mai in Österreich am Rallye Dunlop Phyrn-Eisenwurzen unterwegs.
Vielen Dank an Chris für seinen umfassenden Rallye-Bericht
Etwas knapp an die Rallye angereist, stellte ich und mein Co-Pilot Fred Winklhofer schnell fest, dass es diese Rallye schon in sich hat. Die 13 WP waren wirklich schön angelegt. Es ging über meist schmale Wege über kleine Berge, dann wieder ins Tal runter und dann wieder hoch. Teilweise war der Anteil bergab grösser als die steigenden Strecken. Die vielen schwarzen Spuren beim Erkunden zeugten schon von intensiven Tests der anderen Konkurrenten.
1. Etappe Freitag: Wie wirs geplant hatten, gingen wir es mit unserem Gruppe N Mitsubishi EVO VI gemächlich an. Ziel war es die Rallye ganz sicher fertig zu fahren und vor allem die Strecken kennen zu lernen. Knifflig war nur die Wetterlage. Da der Himmer mit Wolken verhüllt war und es ab und zu tröpfelte war die Verlockung gross auf Regenreifen zu setzen. Auf der anderen Seite war die Asphalttemperatur mit über 14°C relativ hoch. So ging es mit Pirelli RS7 los, ungeschnittene Slicks also mit mittlerem Härtegrad. Bei jedem Service war es dann die selbe Sache: was ziehen wir jetzt auf, Slicks einschneiden ja/nein ... Aber zum Erstaunen hielt das Wetter fast den ganzen Tag und wir kamen nur einmal für etwa 2 Km auf regenfeuchte Strasse.
Der zweite Tag war vom Wetter her ähnlich. Was das ganze aber verschärfte war, dass es in der zweiten Runde vier WP's ohne Service zu bestreiten gab - wenn Du dann die falschen Reifen drauf hast ... Dafür liessen wir vom Gassner Team uns zwei geschnittene Slicks als Reserverräder in den Kofferaum binden. Wie am ersten Tag fuhren wir ohne Risiko eine schonende saubere Linie und hielten uns ohne Schlenker und Würgen auf der Piste. Das Auto lief einwandfrei, nur die Bremsen waren bei den extrem steilen und langen Bergpassagen klar am Anschlag. Beim Regrouping habe ich dann noch ganz neidisch an den Golf-Kitcars festgestellt, dass sie nicht nur eine Riesenbremse fahren, sondern noch wassergekühlte Bremssättel montiert sind. Überhaupt war die ganze Rallye ein klarer Beweis dass die Diesel-Autos Zukunft sind. Die gehen mit den sequenziellen 6-Gang-Getrieben und Diff-sperren kombiniert mit ca. 260 PS bei 1200 Kg ab wie die Pressluft und brauchen dabei so rund 15 Liter. Mit dem Mistubishi bin ich froh wenn ich bei der Überführung auf 15 Liter komme. Zurück zur Rallye: Das Gefühl für das Fahrzeug stieg. die Zeiten wurden besser. Die schnellen Passagen hatten es aber doch sehr in sich, so dass wir dort sicher nochZeiten verloren haben. Trotzdem kamen wir gemäss Trip-Master auf einen Topspeed von 188Km/h - was bei unserem zwar kurz übersetzten aber mit dem Air-restriktor eingeschränkten Mitsubishi volles auswürgen bedeutet. Schlussendlich schlossen wir die 150 Vollgas-Km auf dem 9ten Gruppe N Platz und im Gesamten auf Platz 22 ab.
Infos zur Rallye: 13 WP mit 150 Km / Gesamtdistanz 520 Km / Reine Asphaltrallye
Analyse Starterfeld (Ausgangslage Mitsubishi EVO in Gruppe N4): 86 Starter total / Stärker als N4: 54 Autos wovon 1 WRC / Gleichstark wie N4: 18 Fahrzeuge / Schwächer als N4: 14 Fahrzeuge // Besser und gleich: 72 Fahrzeuge