Der Meister wird erst im letzten Rennen gekürt
26.9.2004 / 22.1.2006
Was anfänglich nach einem kontrollierten nach Hause fahren der Führung für Heintz aussah, endete im Desaster. Aber auch Sulmoni machte es dem Leader gleich und verbesserte seine Meisterschaftsposition nicht.
Der Jura; einmal mehr eine Reise wert
sob - Ein illustres Feld von 79 Autos der verschiedensten Marken und Kategorien machte sich an diesem regnerischen Samstag auf, um 6 meist ultraschnelle und durchgehend nasse Wertungsprüfungen zu bezwingen.
Obwohl Nicolas Althaus in seinem alten Ford Escort WRC eine WP mehr gewann (bei 1x ex aequo) wie Olivier Burri mit seinem Toyota Corolla WRC, behielt der diesjährige WM-Punktegewinner am Ende die Nase um 13 Sekunden vorne.
Olivier Gillet brachte nach sechs Ausfällen mit anderen Autos, zum ersten mal seit anfangs Juli, einen Auto Sport Italia Peugeot Super 1600 als dritter ins Ziel. Dabei holte er sich neben dem Sieg der SRM-Wertung, auch den Sieg gegen den in der gleichen Klasse konkurrierenden Citroen C2 Piloten Gregoire Hotz.
Mit dem 11. Platz im Scratchklassement, schloss Denis Cremona mit seinem Renault Clio RS im Gruppe N Pokal zu Herve von Dach auf.
Ivan Ballinari trainierte schon vor diesem Wochenende auf den eigentlich geheimen Strecken und wurde deshalb vom Rennen ausgeschlossen. Dies nutzte Philippe Noirat um im Peugeot Cup aufzuholen und siegte mit 35 Sek. vor dem Zürcher Oberländer Marcel Peter.
Unser Team Rallye-Top Mitglied Gerry Zeier mit seinem alten Saab 900T 16 hat dieses Jahr einen neuen französischen Beifahrer. Thierry Salva wie er heisst, wurde als grosser Saab-Fan durch unsere Site auf Zeier aufmerksam und bot im als erfahrener Copilot seine Dienste an. Nachdem Sie bei ausländischen Rallies es zuerst in Englisch versuchten, verständigen sie sich mittlerweile in Französisch und verbesserten an diesem Rallye wohl noch die Feinabstimmung. Nur mit zwei Besichtigungen und dem grossen Auto bei diesen diffizilen Wetterbedingungen, da war wohl nicht viel mehr als ein 33. Gesamtrang drin. Am Schluss waren sie froh ins Ziel zu kommen, verabschiedete sich beim Start zur vorletzten WP doch noch die Kupplung und die beiden mussten den Wagen dann in den Parc Ferme stossen.
Der Kampf um die Meisterschaft
Da in der SRM 6 von 8 Resultate zählen, ging es bei Patrick Heintz darum, einen bisherigen Punktegewinn durch einen besseren zu ersetzen. Da Paolo Sulmoni erst vier Resultate hatte, musste sein oberstes Ziel sein, im Jura und im Wallis anzukommen.
Bis zur WP8 schien alles für Heintz zu laufen, der die Gruppe N mit 15 Sek. vor Alain Blaser und 30 Sek. vor Sulmoni anführte. Doch in der letzten Kurve der WP9 verbremste sich der Zürcher und verlor 47 Sek. auf den Tessiner. Sulmoni hielt aber die Spannung aufrecht und revanchierte sich auf WP10 mit einem Ausritt, bei dem er seinen Mitsubishi erheblich demolierte.
Die Fehler der beiden Titelaspiranten, nutzen die beiden Einheimischen Gruppe N Piloten Samuel Ritter(Mitsubishi Lancer Evo 7) und Patrick Chevre(Subaru Impreza GT), um sich im Gesamtklassement vor die SRM-Leader zu setzen. Nachdem Blaser auf dem Rundkurs virtuell an Heintz vorbeizog, nützte diesem auch die Gruppe N Bestzeit auf der letzten WP nichts mehr. Somit erzielte der Impreza Pilot nur ein weiteres Streichresultat und dem Evo 8 Fahrer helfen die nicht gerade üppigen Punkte auch nicht viel weiter. Der Gewinner ist somit das Rallye du Valais, an dem wenigstens noch um den Meisterpokal gekämpft wird, wenn schon keine WRC-Boliden zugelassen sind.
Doping auch im Rallye?
Das ist natürlich ein Scherz, aber so mancher Rallye-Insider fragte sich, was wohl Michael Häring gefrühstückt hatte. Er war nie schlechter klassiert als im 21. Gesamtrang und das mit einem kleinen Gruppe N Peugeot 106 GTI 16V mit 1600ccm. Da es fast immer regnete oder aber die Strecke sicher nass war, hatte er mit seinem leichten Auto bergab und beim Bremsen Vorteile.
Allerdings waren die Prüfungen so schnell, dass sogar Burri’s Beifahrer die Organisatoren bat, für die nächste Austragung doch bitte eine gemässigtere Streckenführung zu finden.
Häring kämpfte sich bis nach WP8 auf den 13. Gesamtrang vor (von 79 Startern) und erzielte sogar eine achtbeste Scratch WP-Zeit.
Leider löste sich dann eine Bremsschlauchhalterung, worauf sich der Schlauch an der Antriebswelle aufscheuerte. Durch den Verlust der Bremsflüssigkeit konnte er auf WP9 die erste Kurve nicht mehr anbremsen und verbog sich beim daraus resultierenden Abflug die Hinterachse des Peugeot. Beim Versuch weiterzufahren, musste er in der nächsten Kurve feststellen, dass das Auto nicht mehr fahrbar und an eine Zielankunft nicht zu denken war.
Ein schlechter Lohn für eine sensationelle Vorstellung des symphatischen Baslers.
Schlussklassement 2. Ronde Jurassienne